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Hamburger Ratsmusik: Chinoiserien

Hamburger Ratsmusik präsentiert: Chinoiserien mit Lin Chen Simone Eckert, Viola da gamba Anke Dennert, Cembalo Ulrich Wedemeier, Theorbe mit Lin Chen, Percussion, Percussion, Yangqin-Hackbrett Die Hamburger Ratsmusik sind profilierte Barock-Spezialist:innen. 2006 und 2010 gewannen sie den Echo Klassik und das zu Recht. Ihr Verdienst besteht in einer Geschichts- und Kulturvermittlung alter Musiktraditionen. Musikalisch entstehen alte Zeiten zu neuem Leben. Durch das Verwenden der historischen Instrumente erwecken sie die Klangwelten der Vergangenheit und gelangen über Ihre Ohren entlang der Wirbelsäule bis in Ihr Rückenmark. Sie mögen sich fragen wie China in unsere Europareise der Konzertsaison gefunden hat. Genau über jene Geschichtsvermittlung der Hamburger Ratsmusik. Die Faszination der Europäer für China , nahm im 18. Jahrhundert an Fahrt auf. Das Interesse am Exotischen war enorm. China war weit entfernt. Die Kultur war fremd, hochgebildet und versehen mit einem Hauch von Mystik. Die Vorstellung eines friedlichen Riesenreiches, dessen zahlreiche Bevölkerung bis in einfache Schichten literarisch und philosophisch gebildet war, begeisterte. An den europäischen Fürstenhöfen fand die China-Mode bald Verbreitung. Schlösser, Pagoden, Innenausstattungen und chinesische Gärten wurden vielfach nachgeahmt. Diese Chinoiserien waren die an chinesischen Vorbildern orientierte Richtung der europäischen Kunst und stillten den Hunger nach Exotischem und Fremdem. Auch in der Musik dieser Zeit finden sich Kompositionen als Hommage an das Reich der Mitte. Vor allem in Frankreich widmeten Komponisten wie F. Couperin, J.A. Philidor oder M. Marais ihren Werken chinesische Titel. Teodorico Pedrini war ein italienischer Missionar, Cembalist und Komponist, den der Papst nach China entsandte. Er verließ Rom 1702 und erreichte China nach abenteuerlichen Umwegen im Jahr 1711. Pedrini lebte und wirkte bis zu seinem Tod als erster und einziger Europäer in der Umgebung des Kaisers Kangxi. Zu seinen Aufgaben gehörte es, den Hof mit europäischer Musik zu versorgen und die Cembali, von denen er einige auch selbst baute, instand zu halten. Außerdem begleitete er den Kaiser auf seinen Reisen durch das Land und unterrichtete dessen Söhne. Pedrini ist der einzige Komponist des 18. Jahrhunderts, von dem in China komponierte europäische Musik überliefert ist. Ergänzt wird das Programm mit der zeitgenössischen Adaption von F. Couperins Le Chinois des Hamburger Komponisten Karsten Gundermann, der an der Nationalakademie für Chinesisches Theater in Peking studierte, sowie traditioneller chinesischer Musik und Improvisationen auf chinesischen Instrumenten. Zu Gast bei der Hamburger Ratsmusik ist Lin Chen u.a. am Yangqin-Hackbrett. Sie wurde in Nanjing, China geboren. Im Alter von fünf Jahren erhielt sie Unterricht am Chinesischen Hackbrett „Yang-chin“, ab 1997 Percussionsunterricht. Seit 2006 lebt sie in Deutschland. Sie hat zunächst an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar studierte und nach bestandenem Diplom 2011 in Hamburg ihr Studium mit dem Konzertexamen mit Auszeichnung bei Prof. Cornelia Monske abgeschlossen. Im November 2009 erhielt sie den „Masefield-Studienpreis“, im März 2010 ein Stipendium der Berenberg-Bank. Viele Auftritte als Solistin und im Rahmen verschiedener Ensembles und Orchester folgten (u.a. „International Mahler Orchestra“) führten Lin Chen u.a. nach China, Japan, Hong Kong, Finnland, Österreich und in zahlreiche deutsche Städte. 2006 und 2010 wurde die Hamburger Ratsmusik mit dem Echo Klassik-Preis ausgezeichnet, 2016 mit dem RITTER-Preis der Oscar und Vera Ritter-Stiftung Hamburg. Die Hamburger Ratsmusik ist außerdem Partnerin der Hamburger Telemann Gesellschaft. Sie führt seit 2014 die eigene Konzertreihe elbwärts im Lichtwarksaal. Für 2023 ist die Hamburger Ratsmusik zum Ensemble in Residence beim Heinrich-Schütz Musikfest ernannt und Einladungen zum Early Music Festival in Boston/USA und in die Elbphilharmonie stehen bevor.